Große Erwartungen hatte Marcus Reichert nicht, als er im Winter den TV Lampertheim II übernahm. Umso mehr überraschte den 51-Jährigen, wie leicht ihm
der Fußball-C-Ligist sein Debüt als Trainer einer Herrenmannschaft machte. „Vor allem die geschlossene Teamleistung hat mich fasziniert. Die Trainingsbeteiligung war extrem hoch, das hat man auch nicht immer. Ich habe mich sehr wohlgefühlt“, fasst Reichert seine Eindrücke zusammen.
Der Wohlfühlfaktor scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Als Tabellenfünfter machte die „Zweite“ des TVL im neuen Jahr drei Plätze gut. Hinter den Aufsteigern FSG Bensheim und TSV Elmshausen, dem VfB Lampertheim und Olympia Lorsch II schlossen die Spargelstädter die abgelaufene Spielzeit als zweitbeste Reserve ab. Mit fünf Siegen, fünf Niederlagen und einem Unentschieden – einen sechsten Dreier gab es kampflos gegen Lorsch II – legte die Reichert-Elf dabei keine große Erfolgsserie hin. Trotzdem lag der TVL II am Ende fünf Punkte vor dem Sechsten Ober-Abtsteinach II.
15 Punkte in 16 Auswärtspartien
Noch erfreulicher war für Reichert zu sehen, dass seine Elf nur selten enttäuschte. „Das 1:2 in Bürstadt Ende März und das 2:5 in Zwingenberg am letzten Spieltag waren schlechte Spiele. Beim 0:1 gegen Elmshausen und beim 1:3 in Bensheim waren wir aber auf Augenhöhe“, sagt er. Lediglich die „unheimliche Auswärtsschwäche“ gibt Reichert Rätsel auf. Einzig beim 4:3 in Lautern und beim 8:3 gegen Absteiger Reichenbach II fuhr die Kreisoberliga-Reserve in der Restrunde als Sieger nach Hause. Schon unter Aufstiegstrainer Mirco Geschwind, den es beruflich nach Südafrika zog, schnitt der TVL II auf fremdem Terrain schlecht ab. 15 Punkte in 16 Auswärtsspielen unterbieten nur die Schlusslichter Reichenbach II und Zwingenberg.